Naturwunder und Nationalparks
Gegen Abend erreichen wir unser Hotel, das sich im Raum Posen/Gnesen inmitten der Region „Großpolen“ befindet. Diese Region ist stark vom Ackerbau geprägt und so zählen Kartoffelgerichte in allen möglichen Variationen als regionale Spezialität.
[Tagesleistung ca. 460 km] Mit der Weichsel überqueren wir den längsten Fluss Polens und legen einen Zwischenhalt in der sehenswerten Kleinstadt Płock ein, die einst Metropole war und sogar größer als das ehemalige Fischerdorf Warschau. Danach setzen wir unsere Fahrt in östliche Richtung fort und erreichen unser ruhig gelegenes Hotel, das sich nur einen Steinwurf von der Grenze zu Weißrussland befindet.
Wir entdecken den einzigen echten Urwald Europas! Mit einem Ranger erkunden wir den Białowieski-Nationalpark, der in der UNESCO-Liste als Biosphärenreservat geführt wird. Da der Park sich selbst überlassen bleibt und frei von Menscheneingriffen sein soll, darf er nur mit einem Führer betreten werden. So durchstreifen wir unter sachkundiger Anleitung den ältesten Teil des Urwalds und nähern uns seinem bekanntesten Einwohner – dem mächtigen Wisent. Die dem Bison ähnlichen Tiere sind riesengroß, selten und scheu und leben hier noch in freier Wildbahn. Weitere wichtige Informationen zur Flora und Fauna erhalten wir im Park-Museum und lernen die Umgebung bei einer Kutschfahrt kennen. Wir genießen einen herrlichen Tag in der Natur, verbringen eine entspannte Zeit am knisternden Lagerfeuer und werden morgens vom Vogelgezwitscher geweckt.
[Tagesleistung ca. 300 km] In der Nähe von Kruszyniany sind wir zu einem Besuch bei den letzten polnischen Tataren eingeladen. Wir informieren uns über ihre Kultur, besuchen ein Gebetshaus und fahren danach zum Kamaldulenser-Kloster, das sich auf einer reizvollen Halbinsel auf dem Wigry-See befindet. Nachdem wir die Augustower Heide durchfahren haben, erreichen wir unser Quartier in Augustów.
[Tagesleistung ca. 120 km] Am frühen Morgen begeben wir uns auf Entdeckungsreise in den Biebrzański-Nationalpark mit dem größten Sumpfgebiet Mitteleuropas. Wir folgen den Spuren verschiedener Tiere, sehen unzählige Arten seltener Sumpf- und Wasservögel und natürlich auch den “König der Sümpfe” – den Elch. Danach entdecken wir einen Abschnitt, der am Rückstau des Flusses Narew angelegt wurde und durch seine üppige Wiesen- und Wasserpflanzenwelt und die dort heimisch gewordenen Vogelarten besticht. Der Park schützt die unberührte Natur im Tal des Narew-Oberlaufs, das ein Überschwemmungsgebiet ist und von zahlreichen Flussadern durchzogen wird. Daher rührt auch der Name dieses Parks: „Polnischer Amazonas“. Unterwegs legen wir ein Picknick ein und probieren auf einem Bauernhof Honig, Brot und Käse aus eigener Produktion.
[Tagesleistung ca. 190 km] Wir verlassen die großen Nationalparks und durchfahren die weite Landschaft Ostpreußens. Bei Gołdap sind wir nur einen Katzensprung von der russischen Grenze entfernt, hinter der sich die ehemalige Hauptstadt Königsberg befindet. Durch die Borkener Heide erreichen wir die Masurische Seenplatte. Unzählige Gewässer, Waldllandschaften und Storchennester prägen diese Bilderbuchlandschaft. An Bord eines Ausflugsschiffs der „Weißen Flotte“ nehmen wir unser Abendessen ein.
[Tagesleistung ca. 100 km] Die Masuren sind die „grüne Lunge“ Polens und werden als „Land der 1000 Seen“ bezeichnet, obwohl es sogar mehr als 2000 sind. Erste Station des heutigen Tages ist das abseits gelegene Philipponenkloster der Altgläubigen, das heute nur noch von zwei Nonnen betrieben wird. Auf Stakbooten durchfahren wir eine romantische Landschaft, in der die Zeit still zu stehen scheint. Danach stärken wir uns in einem direkt am Fluß gelegenen Fischrestaurant und vertreten uns die Beine bei einem Spaziergang durch die Johannisburger Heide. Zum Abschluss des Tages besuchen wir ein ostpreuβisches Landhaus, in dem ein ganzes Wohngebäude mit Originaleinrichtung erhalten blieb. Wir werden mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee verwöhnt und erreichen gut gelaunt unser Quartier.
[Tagesleistung ca. 580 km] Über Allenstein fahren wir zurück in westliche Richtung und beziehen unser Quartier für die Zwischenübernachtung Raum Słubice/Frankfurt an der Oder, wo wir unser letztes gemeinsames Abendessen einnehmen.
Eine wunderschöne und entschleunigte Reise durch die unberührte Natur Polens geht zu Ende. Mit unvergesslichen Eindrücken, die nachhaltig in Erinnerung bleiben, treten wir die Heimreise an.