Groβe Rundreise
Gegen Abend treffen wir in Breslau ein. Sie ist die gröβte Stadt Niederschlesiens, in einer herrlich grünen Landschaft von Bergen und Tälern gelegen und einstige Europäische Kulturhauptstadt. Wir nehmen unser Abendessen im Hotelrestaurant ein und brechen danach zu einem kurzen Verdauungsspaziergang auf.
Bei der heutigen Stadtführung lernen wir alle Attraktionen der Stadt kennen. Auf dem Markt, schönster Platz der Stadt, blüht das kulturelle Leben wie vor Jahrhunderten. Einer der Besichtigungshöhepunkte im „Schlesischen Venedig“, wie Breslau wegen seiner vielen Oderbrücken genannt wird, ist die Aula Leopoldina, prunkvolle Barocksaal der Breslauer Universität und einer der schönsten Europas. Nachmittags haben wir Freizeit, um durch die von zahlreichen Armen der Oder durchflossene Innenstadt zu Bummeln und die faszinierende, lebendige Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Am Abend treffen wir uns in einem Altstadtrestaurant und probieren die leckersten Spezialitäten der niederschlesischen Küche.
[Tagesleistung ca. 270 km] Wir verlassen Breslau am Morgen und treffen gegen Mittag in Krakau ein. Krakau ist die heimliche Hauptstadt Polens und wird wegen der vielen Kirchen als „Slawisches Rom“ bezeichnet. Nachdem die Koffer im Hotel verstaut sind, erkunden wir Kazimierz, historischer jüdischer Stadtteil und neues Szeneviertel Krakaus. Juden in traditioneller Kleidung, Partygänger, Geschäftsleute und Hippies bestimmen das Straßenbild in diesem Schmelztiegel der Kulturen. Wir probieren und stärken uns mit der polnischen Spezialität „Zapiekanki“. Die hier in Kazimierz hergestellten überbackenen Käsebaguettes, eine Art Auflauf, gelten als die besten der Stadt. Wir schlendern umher und lassen die einmalige Atmosphäre in diesem Kiez auf uns wirken. Zum Abendessen kehren wir in ein Restaurant ein und lauschen den Klängen eines ergreifenden Klezmerkonzerts.
Am Morgen besuchen wir einen lokalen Markt und haben die Möglichkeit, uns mit regionalen Produkten aus eigener Herstellung zu versorgen. Danach entdecken wir die Königsstadt Krakau, deren komplette Altstadt auf der UNESCO-Liste des Welktulturerbes geführt wird. Besonders sehenswert ist die Altstadt mit den Tuchhallen, dem Marktplatz und der Marienkirche. Unterwegs naschen wir „Bajgiel“ und probieren originale „Krakauer Wurst“. Egal ob Galerie, Museum, Kaffeehaus, Fiaker-Kutsche oder Wawelschloss der Polnischen Könige, Krakau bietet Attraktionen in Hülle und Fülle. Gegen Abend treffen wir uns wieder und nehmen in einem Altstadtrestaurant unser Essen ein, zu dem uns die beliebtesten Gerichte der kleinpolnischen Küche serviert werden.
[Tagesleistung ca. 360 km] Wir verlassen Krakau und fahren nach Tschenstochau, katholische Hochburg und „spirituelle Hauptstadt“. Im hiesigen Paulinerkloster, das alljährlich von vielen Millionen Pilgern aus der ganzen Welt besucht wird, befindet das vom Heiligen Lukas gemalte Gnadenbild der Schwarzen Madonna. Bereits seit 1384 gilt Tschenstochau nach Lourdes und Fatima als wichtigster Wallfahrtsort Europas. Nach einer beeindruckenden Führung setzen wir unsere Reise nach Warschau fort, beziehen unsere Zimmer und speisen im Hotel.
[Tagesleistung ca. 40 km] Warschau ist eine boomende, pulsierende und moderne Metropole mit vielen Wolkenkratzern. Die Rundfahrt beginnt im Diplomatenviertel und dem benachbarten Łazienki-Park, bevor wir uns der Innenstadt nähern. Einen schönen Überblick erhalten wir von der Aussichtsplattform des Kulturpalasts, ein Geschenk der ehemaligen Sowjetunion und heute Wahrzeichen der Stadt. Danach fahren wir in die Altstadt, bestaunen das Königsschloss und lassen uns durch die Gassen treiben. Hier treffen wir immer wieder auf Spuren des bekannten Pianisten und Komponisten Frederic Chopin, bekanntester Sohn der Stadt. Im berühmten „Wedel-Kaffeehaus“ legen wir eine Pause ein und probieren verführerisch-gute Schokolade und gestalten den Nachmittag individuell. Wir können an einer Führung durch das Königsschloss teilnehmen, auf dem Königsweg spazieren oder den Präsidentenpalast fotografieren. Abends treffen wir uns dann in einem Altstadtrestaurant und probieren mit „Warschauer Allerlei“ typisch Warschauer Gerichte.
[Tagesleistung ca. 260 km] Gleich nach dem Frühstück fahren wir in die Masuren – ein extremer Gegensatz zur quirligen Hauptstadt. In den Masuren geht es ruhig und beschaulich zu. Die Landschaft wird von Wäldern und Seen geprägt und beheimatet die größte Storchenkolonie Europas. Unterwegs sind wir zur Besichtigung eines ostpreußischen Gutshofs eingeladen. Wir werden freundlich empfangen, besichtigen ein original erhaltenes Wohnhaus, stärken uns mit Kuchen und Kaffee und lauschen den Geschichten unserer Gastgeberin. Kurz darauf erreichen wir unser Quartier, entspannen uns und genießen zum Abend ein Potpourri der beliebtesten ostpreußischen Speisen.
[Tagesleistung ca. 120 km] Die Masuren kennt man als „Land der 1000 Seen“ aber diese Bezeichnung ist untertrieben, denn in Wahrheit sind mehr als 2000 Gewässer miteinander verbunden. Erste Station unserer heutigen Masurenrundfahrt ist die Wallfahrtskirche Heilige Linde, wo wir an einem auβergewöhnlichen Orgelkonzert teilnehmen. Danach statten wir der tief im Wald versteckten „Wolfsschanze“ einen Besuch ab, in der Stauffenberg das missglückte Attentat auf den Führer unternahm. Bei einem Imker probieren wir frischen Honig und eine abendliche Schifffahrt mit der Weißen Flotte bringt uns schnell wieder auf andere Gedanken. Unser Tag klingt bei einem gemütlichen Grillabend aus.
[Tagesleistung ca. 320 km] Schon am Morgen verlassen wir die Masuren und nehmen Abschied von der traumhaften Landschaft Ostpreußens. Unser Etappenziel heißt Marienburg, wo wir mit der Wehrburg des Deutschen Kreuzritterordens ein mächtiges Bauwerk besichtigen, das in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes geführt wird. Am späten Nachmittag beziehen wir unsere Hotelzimmer und spazieren zum Mottlau-Ufer. Von einer Aussichtsplattform schließen wir bei einem Tropfen „Danziger Goldwasser“ erste Bekanntschaft mit der Hansestadt Danzig und kehren zum Abendessen in ein Brauhaus ein.
[Tagesleistung ca. 40 km] Wir werden von unserem Guide erwartet und nehmen an einer Führung durch die Danziger Altstadt mit ihren malerischen Gassen und der imposanten Marienkirche teil. Dabei begegnet uns immer wieder der Bernstein – das „Gold der Ostsee“ – in unterschiedlichsten Facetten. Mittags besuchen wir das Orgelkonzert in der Basilika zu Oliwa. Danach haben wir Freizeit, lassen uns durch die Altstadt treiben, besuchen eine Galerie, buchen eine Hafenrundfahrt mit dem Piratenboot oder gehen zum Solidarność-Museum. Zum Abendessen serviert uns unser Hotel Spezialitäten der kaschubischen Küche.
[Tagesleistung ca. 380 km] Nach dem Frühstück verlassen wir Danzig und fahren in den Nachbarort Zoppot, mondäner Kurort an der Ostsee, in dem der Schauspieler Klaus Kinski das Licht der Welt erblickte. Nach einem Spaziergang über Europas längste Holzmole setzen wir unsere Fahrt entang der Ostseeküste fort und erreichen am frühen Abend Stettin, Polens „Tor zur Welt“. Zum Abschied kehren wir in eine Taverne ein und genießen bei Shanty-Musik ein maritimes Abschieds-Abendessen.
Voller neuer Eindrücke treten wir die Heimreise an und sind sicher, bald wieder nach Polen zu kommen.