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Rund um die Ostsee: Auf der Bernsteinroute (14/0210)

Mit Danzig, Kaschubischer Schweiz, Pommerscher Seenplatte und Marienburg

Kurzinfo

Streckenprofil: fast keine Autobahnpassagen, einige Kurvenstrecken im Flachland. Mit stärkeren Windböen in Küstennähe muss gerechnet werden. Relativ wenig Verkehr. Staugefahr um Danzig herum.
Reisedauer: 7 Tage
Reisedistanz: ca. 1.750 km in Polen
Empfohlene Reisezeit: Mai und Juni sowie September. Im Juli und August sind in ganz Polen einheitlich Sommerferien, was ein hohes Verkehrsaufkommen zur Folge hat.

Zielgebietsbeschreibung

Natur, Meer, Strand… Die Ostsee und Pommern sind die Schätze des Baltischen Meeres. Wie kaum eine andere Region in Polen bietet der Nordwesten einen Landschaftsreichtum, der Abwechslung garantiert. Auf über 528 km erstreckt sich die polnische Ostseeküste und breite Sandstrände wechseln sich mit tiefen Wäldern und romantischen Steilküsten ab. Einen ganz besonderen Charme strahlen die vielen kleinen Fischerdörfer aus, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Viel belebter geht es dagegen in den bekannten und renommierten Kurorten zu, wo die Restaurants, Geschäfte und Promenaden locken. Ebenso aufregend ist es in den Hansestädten Danzig und Stettin, die ihre Besucher mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten geradezu verwöhnen. Die Ostsee birgt einen groβen Schatz, nämlich den Bernstein. Dieses Gold des Baltikums findet man heutzutage in der gesamten Region zu Schmuck und eindrucksvollem Kunsthandwerk verarbeitet. Abseits der Städte gibt es Natur pur, die Seenplatten, Nationalparks, Nadel- und Laubwälder sind ein Paradies für Motorrad-Tourenfahrer. Selbstverständlich darf auch die Kaschubische Schweiz mit ihrer Moränenlandschaft nicht vergessen werden, denn hier kann man noch heute die lebendige Kultur dieses kleinen slawischen Volkes entdecken und bewundern.

Reiseleistungen

  • 1 Nacht im Raum Camminer Haff
  • 1 Nacht im Raum Kolberg
  • 1 Nacht im Raum Stolp
  • 1 Nacht im Raum Danzig
  • 1 Nacht im Raum Frauenburg
  • 1 Nacht im Raum Bad Polzin
  • Mittelkasse-Hotels, Doppelzimmer mit Dusche/WC
  • Halbpension, bestehend aus…
  • 6 x Frühstücksbuffet
  • 6 x 3-Gang-Abendessen
  • Besuch einer Ziegenfarm im „Karierten Land” mit…
  • Ziegenmilchverköstigung
  • Ziegenkäseverköstigung
  • Besuch eines traditionellen Bauernhofes im „Karierten Land” mit…
  • Honigverköstigung
  • 2-stündige Altstadtführung in Danzig
  • Besichtigung des Bernsteinzentrums
  • Eintritt/Führung in der Marienburg

 

Reiseprogramm

1. Tag: Anreise · Stettin · Camminer Haff

[Tagesleistung ca. 150 km in Polen] Wir treffen uns mit unserem Reiseleiter am vereinbarten Treffpunkt und fahren zu einem Stadtbummel nach Stettin. Obwohl im Landesinnern gelegen, verfügt Stettin über einen Hochseehafen und viele wertvolle und interessante Bauwerke, die fast alle auf die Seefahrtstradition und den Seehandel zurück gehen. In der hübschen Altstadt laden viele Restaurants und Kaffeehäuser zum Verweilen ein. Das Umland ist von zahlreichen Seen- und Waldgebieten geprägt, durch die es in nördlicher Richtung weiter nach Cammin geht. Das Städtchen ist malerisch im Camminer Haff gelegen und bekannt für den gotischen Dom mit einer prächtigen Orgel. Besucher schätzen ihren herrlichen Klang und staunen über die beweglichen Figuren. Von Mitte Juni bis Ende August finden hier jährlich Orgel- und Kammermusikfestivals statt. Übernachtung im Raum Camminer Haff.

2. Tag: Insel Wollin · Ostsee · Steilküste · Meeresbraut · Seeadler · Schmalspurbahn

[Tagesleistung ca. 220 km] Gut gestärkt, geht es nach dem Frühstück zur Kliffküste auf der Insel Wollin, gröβte der polnischen Inseln. Die Steilküste wird beständig von Wasser unterspült und zeigt ein faszinierendes Naturspektakel. Der gröβte Abschnitt des Eilandes bildet der Wolliner Nationalpark mit einer imposanten, bis zu 95 Meter hohen Steilküste sowie vier nacheiszeitlichen Seen. Dort gedeihen naturgeschützte Orchideenarten sowie Stranddistel und Heckenkirsche. Von den 200 Vogelarten sind Seeadler, Kampfläufer und Höckerschwan hervorzuheben. Sehenswert ist das Wisent-Schaugehege sowie die bekannten Erholungsorte Misdroy und Swinemünde. Als eines der beliebtesten Kurbäder des Landes, wird Swinemünde wegen seiner weiβen Strände und der besonderen Lage geschätzt. Die Uferpromenade mit ihren schönen Kurvillen lädt zum Flanieren ein. Über verkehrsarme Straβen geht es nun weiter entlang der Küstenlinie nach Trzęsacz, einem Badeort mit einer auf einem hohen Kliff gelegenen gotischen Kirche, die als „Meeresbraut“ bekannt ist. Von der Backsteinkirche, die vor 6 Jahrhunderten noch 2 km vom Strand entfernt lag, ist lediglich ein Restteil erhalten, denn die Ostsee drang immer tiefer landeinwärts vor, so dass das Steilufer im 19. Jahrhundert bis auf 1 Meter an die Kirche herankam. Ein Stück weiter, in Rewal, ist eine originelle und unterhaltsame Fahrt mit der Schmalspurbahn möglich. Wer sich für dieses Thema interessiert, kann im ca. 30 km entfernten Greifenberg das Schmalspurbahnmuseum besichtigen. Weiterfahrt in das Seebad Kolberg – bekanntester polnischer Ostseekurort und Hochseehafen. Durch die Altstadt lässt es sich herrlich bummeln und die Strandpromenade wird von unzähligen Restaurants, Bars und Kaffeehäusern gesäumt; in der Saison werden hier Ostseeschifffahrten durchgeführt. Wertvollstes Bauwerk der Stadt ist der Dom und im direkt an der Ostsee gelegenen Kurviertel befinden sich über 30 Sanatorien und Kurkliniken. Abendessen und Übernachtung im Raum Kolberg.

3. Tag: Kultstätte · Fischersiedlung · Kariertes Land · Ziegenkäse · Bienenzucht

[Tagesleistung ca. 220 km] Weiter ostwärts geht die Fahrt in Richtung Köslin, wichtigste Stadt der Region. Auf dem nahe gelegenen Kulmhügel, der einst eine heidnische Kultstätte war, befindet sich ein beliebter Aussichtspunkt. Das nächste Etappenziel liegt 80 km entfernt, heiβt Rügenwalde, ist eine alte Fischersiedlung, ehemaliges Hansemitglied und beheimatet eine prächtige gotische Burg. Zu früheren Zeiten diente sie den Pommerschen Herzögen als Residenz, heute ist in ihr das Regionalmuseum untergebracht. In der Ortschaft blieben die mittelalterliche Stadtanlage mit Marktplatz, Gassen und Bauwerken vornehmlich aus 300 Jahren herzöglicher Herrschaft gut erhalten und im Urlaubsviertel Darłówko erreicht man den Leuchtturm über eine Zugbrücke. Den Abschluss des heutigen Tages bildet eine Rundfahrt durch das „Karierte Land“, eine Region, in der 2500 alte Fachwerkhäuser erhalten geblieben sind. In einer Ziegenfarm erfahren wir Wissenswertes über Aufzucht, Hege und Pflege dieser Tiere und werden mit frischer Ziegenmilch und Ziegenkäse verköstigt. Im Nachbardorf besuchen wir einen traditionellen Bauernhof mit einer Bienenzucht. Keine Angst – ein erfahrener Imker ist bei uns! Selbstverständlich berichtet der Imker über seine Arbeit und reicht uns frischen Honig. Die heutige Übernachtung ist im Raum Stolp vorgesehen. Mittelalterliche Bauten prägen das Stolper Stadtbild. Eine der ältesten Mühlen Polens, Reste der Stadtmauer und das gotische Schloss sind die markantesten Bauwerke.

4. Tag: Wanderdünen · Halbinsel · Seerettung · Ostseebad · Hansestadt

[Tagesleistung ca. 270 km] Bei gutem Wetter sollten wir am heutigen Tag unbedingt den Słowiński-Nationalpark besuchen. Der Nationalpark umfasst die Region um die beiden Seen Gardno und Łebsko. Die unbestritten gröβte Attraktion sind die Wanderdünen, die bei ihrer Wanderung fossile Baumstümpfe freilegen. Die gröβte Düne ist 42 Meter hoch und hat die Ausmaβe mehrerer Hundert Sportplätze. Wegen seiner seltenen Flora und Fauna gehört der Park zu den von der UNESCO geschützten Biosphärenreservaten. Die Aussichtspunkte auf dem Leuchtturm in Czołpino und auf dem Berg Rowokół sind mehr als nur ein Geheimtipp und auf jeden Fall einen Besuch wert. Per Motorrad nähern wir uns dem nächsten Zwischenstopp auf der Halbinsel Hela, die wie eine Zunge in die Danziger Bucht hineinragt und das Umland vor allzu stürmischer See schützt. Traumhafte Strände und malerische Häfen findet man nicht nur in den beliebten Badeorten. Wer sich über das Schicksal Schiffbrüchiger informieren möchte, findet in Władysławowo das Museum des Seerettungswesens. Vor den Toren Danzigs befindet sich mit Zoppot eines der renommiertesten Seebäder. Sehr sehenswert sind die Jugendstil-Gebäude in der Innenstadt sowie die Flaniermeile. Hauptsehenswürdigkeit aber ist die längste hölzerne Seebrücke Europas. Abendessen und Übernachtung im Raum Danzig.  

5. Tag: Danzig · Weichselmündung · Oberländer Kanal · Ostpreuβen · Kreuzritter · Bernstein · Frisches Haff

[Tagesleistung ca. 200 km] Die ersten beiden Stunden nach dem Frühstück sind der Danziger Altstadt gewidmet. Danzig blickt auf eine tausendjährige Geschichte zurück, in der die Stadt von ihrer Offenheit gegenüber polnischen, deutschen und kaschubischen Einflüssen profitieren konnte. An der Ostsee war sie eine der wichtigsten und ist noch heute eine der schönsten Hansestädte. Davon zeugen die prachtvollen Bauwerke, von denen das Krantor als Wahrzeichen der Stadt herausragt. Spektakulär ist die gröβte Barockkirche Europas, die Marienkirche, die bis zu 25.000 Menschen aufnehmen kann. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Frauengasse, der Lange Markt sowie der Artushof mit Artusbrunnen. Auch einen Besuch der Danziger Werft sollten wir nicht versäumen, denn mit der Gründung der „Solidarność“ durch die Arrbeiter der Lenin-Werft endete die Epoche des real existierenden Sozialismus im ehemaligen Ostblock. Danzig gilt weltweit als die Hauptstadt des Bernsteins. Schon in der Antike wurde das „Gold des Baltikums“ entlang der Bernsteinstraβe von der Ostsee um Danzig bis nach Südeuropa und Ägypten transportiert. Mehr über die Gewinnung und die Bearbeitung von Bernstein erfahren wir im Bernsteinzentrum auf der Sobieszewo-Insel, wo wir den Profis bei der Arbeit über die Schulter schauen können. Nun aber ist es höchste Zeit zur Abreise, denn in der rund 60 km entfernten Marienburg werden wir bereits von unserem Guide zu einer Führung erwartet. Als gröβte mittelalterliche Burg Europas, erbaut vom Deutschen Kreuzritterorden, ist der beeindruckende Backsteinbau eingetragen in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die gröβten Sehenswürdigkeiten sind die massive Wehrmauer mit ihren Basteien und Toren, das spätgotische Hochmeisterschloss sowie die vielseitigen Ausstellungen. Nach einer Pause im Schlosscafè fahren wir weiter in die Region Ermland, wo bereits der nächste Höhepunkt auf uns wartet. Wir haben die Möglichkeit, den weltbekannten und einzigartigen Oberländer Kanal, der im Jahre 2010 seinen 150. Geburtstag feierte, per Schiff zu befahren. Witzig sind die „schiefen Ebenen“, auf denen das Schiff bis zu 100 Höhenmeter über grüne Wiesen und vorbei an staunenden Kuhhehrden überwindet, ohne dass auch nur ein einziger Tropfen Wasser das Schiff berührt. Der im 19. Jahrhundert erbaute Kanal stellt ein einzigartiges technisches Denkmal dar und die geneigten Ebenen, Floβgassen, Sicherheitstore und Schleusen begeistern nicht nur Technikfans. Für einen weiteren Zwischenhalt bietet sich die Ortschaft Cadinen an. In dem traumhaften Ferienort besaβ schon Kaiser Wilhelm II. eine Sommerresidenz, die heute zu einem Hotel umfunktioniert worden ist. Bei Pferdeliebhabern auf der ganzen Welt genoss das ehemalige Trakehnergestüt einen ausgezeichneten Ruf. Mittlerweile befinden wir uns schon mitten in Ostpreuβen und nur noch einen Steinwurf entfernt von der russischen Grenze im Königsberger Gebiet. Da für Russland jedoch ein Visum vorgeschrieben ist, bleiben wir in Polen und übernachten im Raum Frauenburg. Frauenburg besitzt die gröβte Kirchenanlage in der gesamten Region und auf der Domburg verbrachte Nikolaus Kopernikus seine wichtigsten Lebens- und Schaffensjahre. In der Bischofsburg wird an sein wissenschaftliches Werk erinnert und das von gotischen Wehrmauern umgebende Ensemble gewährt eine fantastische Sicht auf das Frische Haff und die Frische Nehrung. So nennt man das Gebiet an der Weichselmündung, das Polens tiefst gelegenen Punkt markiert. In der Saison werden Schifffahrten zu den gröβten Kormorankolonien Europas angeboten.

6. Tag: Kaschubische Schweiz · Sargdeckel · Pommersche Seenplatte · Tabak

[Tagesleistung ca. 380 km] Nachdem wir gestern mit Polens tiefsten auch gleichzeitig den östlichsten Punkt unserer Reise erreicht haben, geht es langsam wieder westwärts. Mit unseren Moppeds durchfahren und bestaunen wir die Kaschubische Schweiz, bekannt für ihre Seen, Hügel und endlose Laub- und Mischwälder. Die reizvolle Landschaft wird von sanften Moränenhügeln umgeben. Ebenfalls ist die Region bekannt für ihre Volkskunst und Handarbeiten. Genaueres über die kaschubische Volkskultur erfährt man im Kaschubischen Ethnografischen Park in Wdzydze Kiszewskie; in Chmielno kann man die reiche Volkskunst bewundern. Wichtigste Stadt in der Umgebung ist Karthaus, dessen Namen sich von den Karthäusermönchen ableitet; ein Orden mit besonders starkem Bezug zum Jenseits. Die Kirche des nicht mehr betriebenen Klosters überrascht mit einem Dach in Form eines Sargdeckels… Das soll jedoch kein schlechtes Omen sein! Viel gegenwärtiger präsentiert sich das Kaschubische Museum mit traditionellen Kunsthandwerkserzeugnissen. Auβerdem kann man hier Volksmusik hören, ausgefallene Instrumente bewundern und kaschubischen Schnupftabak probieren. Beliebte Souvenirs aus den Kaschuben sind Porzellan und Stickereien. Nach einer Mittagspause Weiterfahrt in die Pommersche Seenplatte, wo wir mit unseren Bikes auf den schönsten Straβen durch eine unberührte Natur cruisen. Die letzte Übernachtung in Polen ist im Raum Bad Polzin vorgesehen.  

7. Tag: Stargard Szczeciński · Heimreise

[Tagesleistung ca. 90 km in Polen] Auf dem kurzen Weg zur deutschen Grenze passieren wir die Ortschaft Stargard Szczeciński, bekannt für die zahlreichen gotischen Bauwerke. Rings um die Altstadt verläuft die mittelalterliche Stadtmauer mit Basteien und drei Toren. Am Marktplatz sind das spätgotische Rathaus sowie die barocken Bürgerhäuser einen Besuch wert. Schweren Herzens und mit dem Versprechen, bald wieder zu kommen, verabschieden wir uns von Polen und treten die Heimreise an.  

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